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INSIDERWISSEN

 

In Arztpraxen, Krankenhäusern und im Rettungswesen gibt es tägliche Abäufe, die man als Patient wissen sollte, oder vielleicht doch besser nie wissen will. Diese Internas werden wir während der gesamten Sendung immer mal wieder thematisch passend streuen. Wir sind Zauberer, die die Tricks der Branche verraten.

 

Bsp. 1: - Rettungsassistenten und Notärzte nutzen einen sehr einfachen Trick, um herauszufinden, ob die vom Patienten empfunden Schmerzen wirklich auf einen Herzinfarkt hindeuten. Sie fragen den Patienten, ob er genau drauf zeigen kann, wo es wehtut. Wenn der Patient das kann und genau die Stelle zeigt, wo es wehtut, dann hat er keinen Herzinfarkt, sondern oft schlicht eine abgerutschte Rippe, die hinten an der Wirbelsäule einen Nerv einklemmt. Da die Nerven bis nach vorne in den Brustkorb verlaufen, tut es vorne weh und nicht hinten.

 

Bsp. 2: - Wenn sie als Patient das Wort „idiopathisch“ hören, dann hat sie der Arzt nicht beleidigt, er hat aber keine blasse Ahnung, woher die Schmerzen oder Beschwerden bei ihnen kommen. „idiopathische Genese“ heißt: Der Ursprung dieser Beschwerden ist völlig unklar. Der Patient simuliert evtl..

 

Bsp. 3: - Einer der wichtigsten Handgriffe im Rettungsdienst ist der T-Shirt bzw. Pulli-Griff. Diesen Handgriff lernt jeder Azubi im Rettungsdienst am ersten Tag. Wenn man betrunkenen Patienten, die so voll sind, dass sie überall hinkotzen, auf der Trage im Rettungswagen transportiert, dann wird dem Patienten, wenn er kotzt, sein eigenes T-Shirt oder der Pulli über den Mund gezogen, sodass die Kotze schön bei ihm bleibt und man das Auto nicht putzen muss. – Oft werden übrigens Wetten abgeschlossen, wie viel Promille der Patient hat. Einsatz sind 1-2 Euro. Wetten tun dann die aufnehmenden Schwestern, der Notarzt, der aufnehmende Arzt, die Rettungsassistenten und die Polizei, falls sie dabei ist, weil der Patient evtl. aggressiv war.

Anekdote André: Der Höchstwert, den ich erlebt habe, war 5,4 Promille bei einem Vollalkoholiker. Er hat nicht auf Schmerzreize o.Ä. reagiert. Solche Patienten bekommen das nur mit viel Schnaps hin und müssen an die Dialyse.

 

Bsp.4: - Rettungsassistenten dürfen nur im Notfall ärztliche Maßnahmen ergreifen. Intubieren, Medikamente spritzen, etc.. Im Rahmen der sogenannten Notfallkompetenz ist ihnen dies erlaubt. (Obwohl sie nur ein Drittel der Ausbildungszeit eines Arztes geschult wurden.) Rechtlich sind diese Maßnahmen aber ein heikles Thema. Vor Allem im ländlichen Bereich kommt es häufig vor, dass ein Notarzt sehr lange zum Einsatzort braucht. Daher geht kein Weg daran vorbei, dass Rettungsassistenten zu oben genannten Maßnahmen greifen müssen.

 

Bsp.5: - Bei einem Massen-Anfall von Verletzten darf der ersteintreffende Rettungsassistent niemandem helfen! Er muss die Lage einschätzen und Rückmeldung geben (Triage), wie viele Menschen betroffen sind und wie schwer verletzt sie sind. Auch wenn gerade neben ihm jemand stirbt!

 

Bsp.6:Bei einem Massen-Anfall von Verletzten gibt es ein Kartensystem, das von dem ersteintreffenden Rettungs-Fahrzeug verteilt wird. Karten mit entsprechenden Farben werden den Verletzten umgehängt. Grün ist leichtverletzt, gelb mittelschwer, rot schwer/lebensbedrohlich verletzt, schwarz tot oder fast tot. Wenn sie als Verletzter bei einem Unfall aus Versehen die schwarze Karte zugeteilt bekommen, z.B. weil der Notarzt oder Rettungsassistent einen schlechten Tag erwischt hat, haben sie Pech gehabt. Dann wird sie niemand behandeln!

 

Bsp.7: - Patienten, die man für Simulanten hält, bekommen vom Notarzt zwar einen intravenösen Zugang, um ihnen zu suggerieren, dass man sie ernst nimmt, bekommen dann aber nur Wasser verabreicht.

 

Bsp.8: - Mit Adrenalin (Suprarenin) werden bei Operationen und bei Rettungseinsätzen Blutungen gestillt. Wenn man Adrenalin auf ein offenes Blutgefäß träufelt, verschließt es sich sofort.

© DREIWERK 2017 

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